Black Elben Festival II

 

 

24.10.2003

 

Als wir die Maximilian-Halle am Freitag den 24.10.2003 erreichten, dämmerte es bereits. Nachdem wir am Eingang unsere Pressekarten erhielten, machten wir uns auf, die Halle zu erkunden. Über zwei Etagen, waren mehrere Stände aufgebaut, an denen man von Räucherwerk, Kleidung, Schuhen, Schmuck, Schwertern und Dolchen alles kaufen konnte, was das schwarze Herz begehrt. Nachdem wir die Stände intensivst unter Augenschein genommen haben, machten wir uns in die Haupthalle auf.

Die Pause neigte sich dem Ende zu und das für uns erste Konzert des Abends rückte näher (leider haben wir aufgrund eines Staus – Berufsverkehr, man hätte es wissen müssen – die ersten beiden Bands, Spiritual Cramp und End, verpasst). Nach einigen Soundchecks betrat Thanateros die Bühne. Ich muss gestehen, dass ich von dieser Band zuvor noch nicht gehört habe. Doch vielen anderen Besuchern schien es ähnlich zu gehen, da dass Publikum nur wenige Reihen vor der Bühne beanspruchte und sich die Meisten weiter hinten aufhielten um sich vorerst aus der Ferne von der Band zu überzeugen. Nachdem der Sänger von Thanateros erwähnte, dass er extra frisch geduscht habe und man sich ruhig näher heranwagen könnte, wurde es vor der Bühne gemächlich voller. Der Auftritt von Thanateros hat mir persönlich sehr gut gefallen. Während wenigen Liedern gesellte sich die Tanzgruppe Feuerregen zu der Band auf die Bühne und sorgte mit Feuerspuckern und Feuertänzern für eine sehr gelungene Bühnenshow.

Nach Thanateros gab es eine erneute Pause. Bevor die Bühne für die nächste Band freigegeben werden konnte, wurde der Boden gewischt. Nach der Pause waren ASP auf der Bühne und spätestens nachdem sich Sänger und Songschreiber Asp auf den Boden warf und herumwälzte, war wohl jedem klar warum die Bühne zuvor gewischt werden musste. 

In ASP’s Auftritt lag der Schwerpunkt bei dem aktuellen Album Weltunter, vor allem die Songs Weltunter, Stille der Nacht und Ich will brennen haben es mir angetan. Natürlich wurden aber auch Lieder der vorigen Alben nicht ausgelassen. Die Stimmung des Publikums schwoll an und mir bleibt nur soviel zu sagen, dass ASP wirklich klasse waren. Nachdem ASP dann leider, aufgrund des engen Zeitplans, die Bühne verlassen musste, gönnten wir uns eine Pause. Die nächste Band, Faith and the Muse, war nicht ganz mein Geschmack, so dass wir erneut zwischen den  Verkaufsständen entlang schlenderten. Nachdem Faith and the Muse ihren Auftritt beendet hatten, suchten wir uns einen Platz in der ersten Reihe um den nächsten Auftritt ganz aus der Nähe miterleben zu können. Und als der Headliner des Abends, Tanzwut, auf die Bühne kamen, erreichte die Stimmung des Publikums ihren Höhepunkt. Leider hatten wir eine längere Heimfahrt vor uns, so dass wir Tanzwut nicht bis zum Ende sehen konnten. Schade eigentlich... So ging der erste Festivaltag seinem Ende entgegen.

 

 

25.10.2003

 

Am Samstag rechneten wir nicht damit erneut in einen Stau zu geraten. Was sich als fataler Fehler erwies. Jedoch konnte man am Wochenende nun wirklich nicht mit Berufsverkehr rechnen und wie sollte man als Fussball-Hasser auch wissen können, dass irgendwo in der Nähe von Hamm ein größeres Spiel statt findet. Spätestens auf der Hinfahrt wurde uns dies jedoch nur allzu bewusst. Als sei der Stau am Vortag noch nicht genug, mussten wir erneut in einen geraten. So kam es, dass wir am Samstag erst nach 19 Uhr die Maximilian-Halle erreichten und Chamber gerade ihren Auftritt beendete.

Nach Chamber, die wir leider erfolgreich verpasst haben, bahnten wir uns, wie schon am Vorabend, einen Weg in die erste Reihe. Inkubus Sukkubus betrat die Bühne, meiner Meinung nach eine der besten Gothic-Bands. Candia, die Sängerin, hatte wie eh und je ihre Probleme längere Zeit still vor ihrem Mikro zu verweilen und fegte über die Bühne. Ihre gute Stimmung schlug, wie erwartet, schnell auf das Publikum über. Nachdem der Pressegraben geräumt werden musste sprang Candia von der Bühne in den Graben und sang dort unmittelbar bei dem Publikum weiter. Nach kurzer Zeit kehrte sie dann wieder zu ihrer Band auf die Bühne zurück. Leider war das Konzert von Inkubus Sukkubus viel zu kurz und der strenge Zeitplan ließ auch diesmal keine richtige Verlängerung zu. Nach Inkubus Sukkubus waren Garden of Delight an der Reihe, was für mich eine erneute Pause bedeutet. Irgendwie kann ich mich mit ihrer Musik nicht so recht anfreunden. Aber über Musikgeschmack kann man sich bekanntlich streiten und es scheinen nicht all zu viele Leute meine Meinung zu teilen, da die Stimmung des Publikums nicht schlecht war. Nachdem Garden of Delight ihren Auftritt beendeten suchten wir uns direkt wieder einen Platz in der ersten Reihe, was sich diesmal als etwas schwieriger erwies, aber auch noch zu schaffen war ;)

Die ganze Pause über verharrte ich vorne um meinen Platz in der ersten Reihe zu verteidigen. Nachdem die Pause endlich überstanden war, kam endlich Headliner L’âme Immortelle auf die Bühne. Ihr Auftritt begann ebenso wie ihre Konzerte. Thomas saß auf einem Stuhl und schrieb in sein Buch und nach einer Weile kam Sonja singend auf die Bühne. Die Stimmung schoss sofort nach oben, wo sie auch während des ganzen Auftritts blieb. Leider war Sonja ein wenig erkältet, aber ihre kurzen Aussetzer (und es waren wirklich nicht viele) haben nun wirklich niemanden gestört. Dafür waren alle viel zu sehr von dem genialen Auftritt begeistert. Alleine während dieses Auftritts war Sonja in drei verschiedenen Outfits zu bewundern. Während der Songs, die Thomas alleine sang, verließ sie die Bühne um schnell in andere Klamotten zu schlüpfen und erneut auf die Bühne zurückzukehren. Aber leider muss auch der beste Akt irgendwann zu Ende gehen. Und auch wenn der Zeitplan keine weiteren Bands mehr mit einschloss sangen Sonja und Thomas als Zugabe nur noch zwei Lieder und verschwanden dann endgültig von der Bühne und auch wir machten uns auf den Weg durch die Halle ins Freie. Während dessen wurde die Ware der Verkaufsstände langsam wieder eingepackt und der letzte Festivaltag war vorbei.

 

Im Ganzen lässt sich nur sagen, dass es ein ausgesprochen schönes Festival war. Die Musik war abwechslungsreich und gut gewählt. Und ich denke, ich sollte auch das nächste Black Elben Festival nicht verpassen.

 

Anja